Wandern auf den Kanaren: Welche Insel ist die richtige für mich?
Um die Entscheidung etwas zu erleichtern, sind hier einige Infos zu den Eigenschaften und Besonderheiten jeder der sieben Inseln.
Pure Vielfalt auf Teneriffa
Teneriffa ist nicht nur die größte der Kanarischen Inseln, sondern auch die mit der größten Vielfalt. Im Norden gelegen, lockt das grüne Anagagebirge alle Wanderer durch tausend Jahre alte Lorbeerwälder, über Bergkämme und Schluchten. Zur Belohnung, schenkt einem der Weg immer wieder atemberaubende Aussichten über die Berge bis hin zu dem herrlich blauen Atlantik.
Wer eine ganz besondere Herausforderung sucht, ist ebenfalls auf Teneriffa richtig. Mitten auf der Insel steht der höchste Berg Spaniens: der Vulkan Teide. In einer kräftezehrenden Wanderung kann man die Spitze dieses Riesen erklimmen und von oben eine Aussicht auf die Nachbarinseln genießen. Aber auch der Nationalpark rund um den Teide herum, lockt mit abwechslungsreichen Wanderungen. Skurille Steinformationen, endlose Weiten und erkaltete Lavabrocken bieten ein Erlebnis der besonderen Art.
Ein weiteres Wandergebiet, das auf der Insel deutlich heraussticht ist die Masca Schlucht, gemeinsam mit dem Teno-Gebirge. Diese Berge sind noch einmal deutlich höher, als die des Anagagebirges und überzeugen die Besucher mit einer wunderschönen natürlichen Vielfalt.
Ganz abgesehen von diesen herausragenden Wandergebieten, laden auch zahlreiche Küstenwanderungen oder Wanderungen im Inland zur Erholung ein.
Wer die Kanaren also zum ersten Mal besucht, ist von Teneriffa und seiner Vielfalt mit Sicherheit begeistert. Hier vereinen sich viele Eigenschaften der Nachbarinseln auf einem Fleck und unentschlossenen Wanderern wird viel geboten.
Dünenwanderung auf Fuerteventura
Wer die Weite und entspannende Strandwanderungen mag, wird Fuerteventura lieben! Wie alle der Kanareninseln ist auch sie eine Vulkaninsel und bietet eine surreale, karge Vulkanlandschaft. Wanderungen durch diese Kulisse sind eine willkommene Abwechslung zu dem Hauptziel vieler Fuerteventura-Urlauber: den endlosen, paradiesischen Stränden. Eine ausgiebige Wanderung entlang des weißen Sandstrands ist natürlich ein absolutes Muss!
Wer ausreichend Zeit im Gepäck hat und die Insel in all ihren Facetten erleben möchte, könnte den Camino Natural de Fuerteventura (GR131) bezwingen. Diese Wanderung über die ganze Insel hat es mit einer Gesamtlänge von 155km schon in sich. Für Wanderbegeisterte aber eine tolle Strecke und die Belohnung, später behaupten zu können die ganze Insel auf den eigenen Füßen überquert zu haben, überzeugt doch wohl? Teil dieser Strecke sind auch die bekannten Dünen von Corralejo, die einen winzig klein erscheinen lassen. Ein unvergessliches und befreiendes Erlebnis!
Wie auch auf den anderen Inseln, darf man hier die Sommerhitze nicht unterschätzen. Für einen reinen Wanderurlaub bieten sich somit die Monate von Oktober bis April am besten an.
Der Miniaturkontinent Gran Canaria
Gran Canaria und Teneriffa buhlen um die Gunst der Wanderfreunde. Beide warten mit einem Vulkan und vielfältiger Natur auf. Auf Gran Canaria wird das Inselinnere von dem Vulkan Pico de las Nieves geprägt. Hier befindet sich auch eines der Wahrzeichen der Insel: der Roque Nublo. Eine Wanderung zu dem so genannten „Wolkenfels“ steht bei den meisten Wanderurlaubern der Insel ganz oben auf der „To-do“ Liste.
Halten wir also fest, dass Gran Canaria ebenfalls mit einer großen Vielfalt punkten kann.
Viele verbinden die Kanareninsel mit riesigen Hotelanlagen und Scharen von Touristen. Dies ist aber ein Vorurteil. Denn der Massentourismus herrscht vorwiegend im Süden der Insel.
Gemütlich wandern auf Lanzarote
Eine gelungene Wanderung benötigt keine hohen Bergketten und keine tiefen Schluchten. Gutes Beispiel hierfür ist Lanzarote. Anders als ihre Nachbarinseln überzeugt die schöne Insel größtenteils mit Flachland und sanften Hügeln. Der Kontrast zwischen dem schwarzen Erdboden und dem hellblauen Wasser ist ein besonderes Highlight bei jeder Küstenwanderung. In der Inselmitte, rund um den Timanfaya Nationalpark gibt es die verschiedensten Wanderrouten, die alle durch die spektakuläre vulkanische Landschaft führen.
Ein weiteres Highlight für jeden Wanderer und Kulturgenießer ist eine Wanderung durch das größte Weinanbaugebiet der Kanarischen Inseln: La Geria. Die Weinreben ranken hier nicht noch gen Himmel, sondern liegen gut geschützt in runden Mulden. Eine wirklich besondere Erfahrung!
Klein aber Fein: La Palma, La Gomera und El Hierro
Die drei kleinsten der Inseln gelten noch als echte
Geheimtipps für Urlauber. Hier trifft man auf keine Touristenmassen, sondern
auf fast unberührte Natur. Grüne Lorbeerwälder, sanfte Berge und tiefe
Schluchten, umgeben von den Weiten des Ozeans: Hier kann man abschalten und den
grauen Alltag hinter sich lassen. Viele gekennzeichnete Wanderwege machen die
Inseln zu einem reinen Wanderparadies. Wer einen Abenteuerurlaub sucht, ist
hier also genau richtig!
Welche der Inseln die richtige für meine Ansprüche ist, muss jeder selbst entscheiden. Sie alle haben sehr viel zu bieten und es gibt wohl wenig Orte auf der Welt, an denen auf so kleinem Raum, so viel Vielfalt herrscht. Beinahe alle Wandergebiete liegen weit ab der Touristenzentren und locken mit viel Natur und Entspannung. Perfekt für einen Wanderurlaub ist eine traditionelle Finca auf den Kanaren. Hier kann man nach einem anstrengenden Tag einkehren und das typisch kanarische Leben genießen.
2 Kommentare - Wandern auf den Kanaren: Welche Insel ist die richtige für mich?
Sonnige Grüße von La Gomera, Anke!
LG Ines und Steffan